Der Fund einer Wagenachse aus dem Holz der Rotbuche. Ob Pech oder Unvermögen zum Bruch der Rotbuchen-Hinterachse eines vierrädrigen Wagens führten, lässt sich nicht mehr feststellen. Der Wagenführer befand sich jedenfalls in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts auf dem Weg zwischen zwei Siedlungen. Entweder musste er sich zur nächsten Siedlung aufmachen, um eine neue Achse zu erwerben, oder er hatte eine Reserveachse dabei. Eins weiß man aber genau: Er entsorgte das defekte Teil in die Emscher. Heute erfreut die Archäologen das damalige Malheur und die Entsorgung, denn eine so gut erhaltene, ca. 1,20 Meter lange Hinterachse ist ein seltenes Fundstück.
Foto: J. Pape, LWL-Archäologie für Westfalen /
10.11.2007
© Emschergenossenschaft
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Wie sind die Kulturen der Welt zu dem geworden, was sie heute sind? Diese Frage stellen sich die Archäologen auf der ganzen Welt und auch im Emscher- und Lippe-Raum. So untersuchten die Archäologen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) das Gebiet um Castrop-Rauxel Ickern, bevor die Emschergenossenschaft dort mit dem Bau eines riesigen Hochwasserrückhaltebeckens begann. Und man wurde fündig! Auf einer fast 120.000 Quadratmeter großen Fläche ließ sich unter anderem eine germanische Siedlung aus dem 1.-4. Jahrhundert n. Chr. nachweisen. Die Grabung in Ickern zeigt, wie wichtig großflächige archäologische Untersuchungen bei der Interpretation vor- und frühgeschichtlicher Siedlungsplätze sind.
Foto: W. Schneider, LWL-Archäologie für Westfalen /
30.08.2006
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Ein Ort, an dem die Archäologen besonders fündig werden, sind die Abfallgruben. Ein Großteil der Fundstücke sind Keramikscherben, die die Siedlungsbewohner dort entsorgt haben. Stück für Stück arbeiten sich die Archäologen durch die Hinterlassenschaften der germanischen Siedlung aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. vor.
Foto: B. Gerdemann, LWL-Archäologie für Westfalen /
27.07.2007
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Die genaue Länge der Pfähle kann man nicht mehr bestimmen, das längste gefundene Exemplar misst aber 2 Meter. Die Spuren einiger Pfähle laufen vom Ufer in die Mitte der damaligen Emscher. Ansatzweise sind einzelne parallele Reihen in dem alten Flussbett sichtbar, bei denen es sich um Unterzüge schmaler Stege handeln könnte. Die Funktion einer Steganlage ist aber nach Auffassung der Archäologen des LWLs nicht sicher zu belegen. Eine Interpretation als Anlegestelle für kleinere Boote bleibt somit erst einmal eine Hypothese.
Foto: Unbekannt /
19.09.2007
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Die Anwohner der Emscher versuchten schon im 4. Jahrhundert n. Chr. die Uferbereiche des Flusses zu befestigen. Diese Annahme belegen die noch erhaltenen oder durch Standspuren nachgewiesenen eingeschlagenen Holzstaken, die sich unregelmäßig entlang des damaligen nordwestlichen Ufers der Emscher reihen. Das dazwischen eingearbeitete Flechtwerk (z. B. Weidenruten) ist heute nicht mehr vorhanden. Das Bild zeigt eine deutlich erkennbare Standspur eines Pfahls. Er wurde vermutlich wieder früh herausgezogen, und das entstandene Loch füllte sich mit Flusssediment. Auffällig ist, dass einige Pfähle vom Ufer in die Mitte des Flusses verlaufen. Welchen genaueren Zweck sie erfüllten, ist bis heute unklar.
Foto: B. Gerdemann, LWL-Archäologie für Westfalen /
19.08.2007
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Holz und auch andere organische Materialien können gut über Jahrhunderte im Boden überdauern, wenn bestimmte Bedingungen herrschen. Vor allem sollte der Boden sehr feucht sein, um Sauerstoffzufuhr zu verhindern. Genau diese Bedingung lag bei der Fundstelle einer Fischreuse am Uferbereich eines Emscheraltarms vor. Die Weidenruten der 2 Meter langen und aus dem 18. Jahrhundert stammenden Fischreuse sind sehr gut erhalten geblieben. Auch die Flechtungen und Querverflechtungen sind noch gut zu erkennen. Der Fund beweist, dass sich Fischfang im 18. Jahrhundert an der Emscher in Castrop-Rauxel noch lohnte. Zu dieser Zeit fing man gerne Fische wie das Moderlieschen, den Karpfen oder die Rheingroppe. Diese war wegen ihres festen, grätenfreien Fleisches ein besonders beliebter Speisefisch.
Foto: Stefan Brentführer, LWL-Archäologie für Westfalen /
20.07.2010
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