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Bild/-ung

Anmerkungen zum Sehen-Lernen durch Fotografie

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Zwar ruht das Wort ‚Bild’ im Wort ‚Bildung’ und verweist so auf einen Zusammenhang von Bild und Bildung, visuelle Erziehung spielt aber in den heutigen Bildungseinrichtungen nur eine untergeordnete Rolle. Wir erwerben im Verlauf unserer Entwicklungsjahre kaum fundierte visuelle Lese- und Gestaltungskompetenz, um der Flut von Bildern, die uns inflationär umgibt, gewachsen zu sein. Dabei bieten gerade Fotografie und Fotografien viele Möglichkeiten, Bild und Bildung produktiv miteinander zu verbinden.

Die Macht der Bilder

Vom Moment der Geburt an sind wir bildlichen Eindrücken ausgesetzt. Unsere Wahrnehmung reift bereits im Mutterleib und wird dann nach der Geburt intensiv durch optische Sinnesreize beeinflusst. Die Entwicklung des Nervensystems ist gebunden an Erfahrungen, und dabei spielen Sinneseindrücke, also eben auch die Verarbeitung von Bildern, eine fundamentale Rolle: Wir brauchen die optische Stimulierung und sind angewiesen auf visuelle Reize. Die Macht der Bilder ist dabei nachgewiesenermaßen so groß, dass Fachleute zu einem sehr sparsamen Medienkonsum bis zum Ende der Organreife – also etwa bis zum siebten Lebensjahr – raten, und auch für einen sehr bewussten Umgang mit den Bildmedien plädieren.
Angesichts der Erkenntnisse aus der Pädagogik der frühen Kindheit und der Lernpsychologie mutet es befremdlich an, dass der Erwerb gestaltender und sprachlich reflektierender Fähigkeiten gegenüber Bildmedien in der Schulbildung bis heute nicht systematisch verankert ist. Stattdessen wird in der Hauptsache einseitig auf den Erwerb von analytischen Kompetenzen und allem voran der Sprachkompetenz gesetzt. Die buchstäbliche Einseitigkeit dieser Bildung wird ersichtlich, wenn man sich vor Augen führt, dass für das Lesen, Schreiben und Rechnen, also die hauptsächlichen Bildungsinhalte, allein unsere logisch-analytische, linke Hirnhemisphäre zuständig ist. Die Verarbeitung von Bildern bleibt hingegen – neben der Wahrnehmung ganzheitlicher Zusammenhänge, dem Raumgefühl, dem Geruchsempfinden und dem Empfinden von Musik – eine zentrale Aufgabe unserer rechten Hirnhälfte; bei Linkshändern verhält es sich genau entgegengesetzt.
Diese hirnphysiologische Struktur unterstreicht nochmals die Dringlichkeit, mit der wir uns für die Vermittlung von Bildkompetenz in der Bildung einsetzen sollten: Verstehen und ästhetische Wahrnehmung gehören zusammen. Darüber hinaus stellt das Lesen von Bildern eine große Herausforderung dar, weil Bilder uns nicht in der linearen Zeitform von Schrift vorliegen, sondern in einer gleich mehrfachen Codierung. Es bedarf deshalb einer fundierten Vermittlung von Wissen über die Geschichte und Gegenwart von Bildern, eine Auseinandersetzung mit ihren Entstehungskontexten, ihrer Symbolik, ihrer Autorenschaft wie auch eine Beschäftigung mit den Gebrauchsweisen und Funktionen von Bildern.

Ein Bild ist ein Bild, ist ein Bild, ist…

Nehmen wir das Beispiel der Fotografie, um die Komplexität des visuellen Lernens ansatzweise zu veranschaulichen. Von ihr wird irrtümlicherweise behauptet, dass sie die Realität abbilde. Tatsächlich aber transformieren Fotografen im Prozess des Fotografierens eine Vielzahl von Informationen und schichten sie, vergleichbar mit den Ebenen in Softwareprogrammen, auf die Fläche eines zweidimensionalen Trägers. Beim Betrachter initiiert die Fotografie dann einen Prozess der Decodierung, in welchem die betrachtende Person die einzelnen Bestandteile des Bildes fortwährend mit eigenen Erfahrungen abgleicht. Hier kommen Gefühle und Vor-Erfahrungen ins Spiel und der Bildbetrachter verlässt den Fluss des Linearen. Er gerät in einen zeitlich vor- und rückwärts zirkulierenden Prozess.
Der tschechische Medienphilosoph Villem Flusser vertritt die Ansicht, dass das intensive Betrachten von Bildern, dem Betrachter eine „magische Welt“ eröffne. Durch die Wahrnehmung und das Erlebnis der dem Bild eigenen Raumzeit tauche der Betrachter in eine Welt der Magie ab, „eine Welt, in der sich alles wiederholt und alles an einem bedeutungsvollen Kontext teilnimmt.“ Eine solche Welt unterscheidet sich grundlegend von der historischen Linearität, in der alles Ursachen hat und Folgen haben wird. Als Beispiel führt Flusser an, dass in der geschichtlichen Welt der Sonnenaufgang als die Ursache für das Krähen des Hahns angesehen werde, in der magischen Welt hingegen der Sonnenaufgang das Krähen und das Krähen den Sonnenaufgang bedeutet.
Bilder haben also insofern eine magische Bedeutung, als dass sie eine Vorstellung von Gleichzeitigkeit und Gleichursprünglichkeit schaffen.

Verstehen und Bedeutung

Verstehen und Bedeutung begleitet die individuelle Wahrnehmung von Bildern und dazu wird auf einen Vorrat an historisch-kulturell Sinnbezügen zurückgegriffen. In jedem Wahrnehmungsprozess von Bildern spielen Symbole als Sinnträger eine zentrale Rolle. Seit Urzeiten werden Sinnbilder entwickelt, verwandt und weitergegeben. Darstellungen der Mythologie, der Religionen und der Kunst sind angereichert mit Symbolen und ohne sie unvorstellbar. Das Symbol ist dabei nicht Stellvertreter für etwas Verborgenes, sondern es schafft „Welt“ und ist gewissermaßen der Schlüssel zur Welt des Imaginären. Der spanische Erziehungsphilosoph Joan-Carles Melich vertritt sogar die These, dass Menschen ohne Symbole die Orientierungslosigkeit bis hin zur existenziellen Leere drohe. Dies geschehe, so Melich, wenn das Symbol gegen Götzenbilder ausgetauscht wird, die keine oder nur eine einzige Deutung zulassen – eine Praxis die heute weit verbreitet ist und überall zu beobachten ist.
Mit einem solchen Symbol-Ersatz aber laufen wir bei der Entschlüsselung von Bildern ins Leere.
Um diesem Sinnverlust zu entgehen, bedarf es einer ganzheitlichen Bildung, die neben der Sprach-Kompetenz auch die Bild-Kompetenz anstrebt, konkret: die Erlangung von Bildlesekompetenz, Bildgestaltungskompetenz und Bildvermittlungskompetenz. Das gilt für die Schulbildung ebenso wie für die weiterführende Bildung, die ja bereits über Studiengänge zur Visuellen Kommunikation und Visueller Bildung verfügt. An vielen Orten müssen weitere Programme entwickelt werden, um den nachfolgenden Generationen neuartige Möglichkeiten für die ständig lernende Gegenwartsgesellschaft zu geben, in der das Visuelle elementar ist.

Sehen lernen – Ein Beispiel

Zur Veranschaulichung eines Lernansatzes gegenüber dem Bild, das der Vielschichtigkeit visueller Kommunikation Rechnung zu tragen beabsichtigt, soll hier das interdisziplinäre Seminar „Strukturwandel“ vorgestellt werden. Das Projekt wurde 2008 im Studiengang Fotografie am Fachbereich Design an der Fachhochschule Dortmund in Kooperation mit der Emschergenossenschaft durchgeführt. Es ist von mir konzipiert worden und hat unter meiner Leitung statt gefunden.
Gegenstand des Seminars war das Thema „Strukturwandel“, das im Hinblick auf die Emscher-Region beleuchtet und bearbeitet wurde. Ausgangspunkt der Arbeit sollten selbst gewählte Themen sein, die von kollektivem Interesse wie auch den Studierenden selbst nahe sind. Wichtig war in dem Seminar von Anfang an, dass die Studenten eine eigene Position und Handschrift entwickelten. Ihre Bildsprache sollte auf keinen Fall plagiativ sein, visuelle Zitate schlüssig begründet werden. Ziel des Seminars war die Ausarbeitung von fotografischen Beiträgen zum Thema „Strukturwandel“, welche die Studierenden beim bridges fotoprojekt emscher:zukunft einreichten. Der seit 2005 von der Emschergenossenschaft ausgeschriebene Wettbewerb (www.bridges-projects.com) fokussierte im Jahr 2009 das Thema „Destroy & Create“ und bildete das ideale Ziel eines Seminars mit Projektcharakter. Zum einen, weil die Ausschreibung einen weiten konzeptionellen Spielraum zum Thema des Seminars eröffnete, zum anderen weil im Rahmen des noch recht jungen Wettbewerbs eine Erweiterung der fotografischen Positionen angestrebt wurde. Auch erfuhr das Seminar breite Unterstützung der Leitung des Fotoprojekts.
Der Projektleiter von bridges fotoprojekt emscher:zukunft Thomas Heiser erläuterte den Masterplan zur Renaturierung der Emscher und veranschaulichte den Seminarteilnehmern im Rahmen einer Tages-Exkursion durch das Emschertal den Stand der Umbau-Arbeiten im Kontext des Gesamtprojekts. Als Kunsthistoriker mit dem Schwerpunkt Fotografie begleitete Dr. Christoph Schaden das Seminar. Er vermittelte Kenntnisse zur Geschichte der Dokumentarfotografie in ihrer Beziehung zur aktuellen Fragestellung des Foto-Wettbewerbs. Nach seinen Vorgaben erarbeiteten die Studenten Referate zu thematisch verwandten nationalen und internationalen Fotoprojekten. Weitere Inputs aus kultursoziologischer und ökonomischer Perspektive erhielten die Studierenden durch die Frankfurter Soziologin Prof. Dr. Katharina Liebsch und von Prof. Dr. Monika Burg von der International School of Management in Dortmund.

Bilder mit Konzept

Im Seminar diskutierten Lehrende und Lernende die vielfältigen Aspekte der Thematik auf Augenhöhe. Durch die theoretischen Bezüge und Fragestellungen und das konstruktive Arbeitsklima inspiriert, entwickelten die Studierenden engagierte, reflektierte und individuelle Konzepte für die Erstellung von Bildserien und für einzelne Fotografien. So zeigen die Abschlussarbeiten eine große Bandbreite an individuellem Stil und eine Auseinandersetzung mit symbolischen Bedeutungsgehalten auf der Basis des Dokumentarischen. Die dialogische Auseinandersetzung mit der Vielschichtigkeit der Thematik spiegelt sich in klaren fotografische Positionen auch auf Betrachterseite, dem es ermöglicht wird, in den oben erwähnten „magischen“ Prozess der Bild-Deutung einzutauchen. Beispielsweise katapultiert die Arbeit „Aussicht Paradies“ von Olga Kessler die Betrachtenden unversehens in die eigene Jugendzeit zurück. Die Arbeit ist an der Großbaustelle des Phönix-Sees entstanden und zeigt den Umbruch der Landschaft sowie Portraits von dort wohnenden, jungen Menschen auf dem Weg ins Erwachsenenleben. Kessler löst mit ihren Bildern einen intensiven Reflexionsprozess aus, der lange nachhallt.
Die erfolgreiche Vermittlung von Bild/-ung zeigt sich auch darin, dass vier von fünf Preisen des bridges-Wettbewerbs 2009 an Teilnehmer des Seminars gingen. Darüber hinaus waren Arbeiten der Studenten beim „Epson Art Foto Award“ in der Kategorie beste Klasse und dem Wettbewerb „output | foundation for future, design and education“ erfolgreich und eine Arbeit wurde auf dem Fotofestival in Zingst gezeigt.
Dies zeigt, dass es im Rahmen visueller Bildung viel zu entdecken, kreativ umzusetzen und zu zeigen gibt. Wir brauchen mehr davon.

Autorin: Barbara Burg ist Fotografin und lebt in Köln. Über die Fotografie hinaus unterstützt sie ihre Kunden als Creative Consultant, entwirft Konzepte für Ausstellungen, Print- und elektronische Medien und übernimmt deren Gesamtabwicklung.

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Das neue Alphabet

Villem Flusser unterscheidet „traditionelle Bilder“, die Szenen darstellen, von „Technobildern“ (z.B. Grafiken, Fotografien), die eine textuelle Qualität haben. Er meint, dass zukünftig das Alphabet als dominierender Code von den Technobildern abgelöst werde.

Wahrnehmung fördern

Wählen Sie ein großes und vielfältiges Bild aus, das Sie und Ihr Kind zwei bis drei Minuten lang in Ruhe ansehen. Nachdem die Zeit abgelaufen ist, wird das Bild umgedreht, und Sie und Ihr Kind zählen nun alle Dinge auf, an die Sie sich erinnern....

Visuelle Semantik

Vier Aufgaben: 1. Erfinden Sie visuelle Zeichentypen, die wie die der linguistischen Semantik funktionieren. 2. Illustrieren Sie Begriffe. 3.Variieren Sie den Kontext, die Umwelt eines Gegenstands. 4. Transponieren Sie einen Text in Bilder.

Symbole und Zeichen

Im Gegensatz zu visuellen Symbolen und Icons, die einen Sachverhalt über ihre äußere Form repräsentieren, besteht in der Sprache zwischen einem Gegenstand und seiner Bezeichnung kein logischer Zusammenhang. Das Wort „Tisch“ etwa lässt weder von seiner Form noch von den gesprochenen Lauten Rückschlüsse auf den bezeichneten Gegenstand zu. Es ist lediglich der Versuch, der „inneren Sprache“, dem Konzept vom Gegenstand, eine Ausdrucksform zu geben, die von anderen Menschen verstanden werden kann. Das heißt auch, dass Sprache nur dann funktioniert, wenn Menschen sich zuvor auf bestimmte Zeichen zur Repräsentation verständigt haben.
(Grafik: Verhältnis zwischen Bezeichnetem und Bezeichnung nach dem Schweizer Sprachwissenschaftler Ferdinand de Saussure)


Entstehungskontexte

Zum Verständnis von Gemälden aus vergangenen Epochen ist es unerlässlich, sich mit der jeweiligen Geisteshaltung und der zeitgenössischen Symbolik vertraut zu machen. Erst mit diesem Hintergrundwissen und der Einordnung in einen Kontext kann ein Bild nicht nur betrachtet, sondern auch "gelesen" werden. Zwei Beispiele: Im christlich dominierten Mittelalter wurden Farben nie zur reinen Abbildung benutzt, sondern ausschließlich nach ihrem Symbolgehalt eingesetzt (z.B. Rot als Königsfarbe, Blau als Zeichen des Himmlischen).
In der Romantik kamen die zentralen Themen Vergänglichkeit und Religion in einer speziellen Form der Landschaftsmalerei zum Ausdruck. Statt der tatsächlichen Landschaften wurden sogenannte „Seelenlandschaften“ dargestellt: Es entstanden keine naturalistischen Darstellungen, sondern vielmehr Interpretationen der Natur, die maßgeblich von den Empfindungen des Malers bei ihrer Betrachtung bestimmt wurden. Auf diese Weise hat der Betrachter des Gemäldes die Möglichkeit, diese Empfindungen zu teilen. Dazu verfügte die Malerei der Romantik über eine reiche Symbolsprache: So war der Horizont Sinnbild des Überganges vom Irdischen zum Himmlischen und Schnittstelle zwischen Menschlichem und Göttlichem.

Digiart

Durch die Möglichkeiten der digitalen Fotografie der Bildbearbeitung am PC lassen sich Fotos sogar nach dem eigentlichen Fotografieren noch mit Inhalt aufladen und in neue Kontexte setzen. Daraus ist eine eigene Fotografie-Richtung entstanden – „Digiart“: hier werden reale und virtuelle Bildelemente kombiniert, oder Fotos stark verfremdet, dass ganz eigene Kunstwerke entstehen, die mit klassischer Fotografie kaum noch etwas zu tun haben.

Manipulationen erkennen

Eine Schattenseite der elektronischen Bildbearbeitungsmöglichkeiten ist die große Manipultionsgefahr: Es ist heute so einfach wie nie zuvor, Bilder nahezu perfekt zu fälschen. Aber auch unabhängig von den technischen Gegebenheiten gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das als unbestechlich geltende Medium Foto zur Täuschung einzusetzen. Daher ist es unbedingt notwendig, dass auch Heranwachsende eine kritische Betrachtungsweise visueller "Realitäten" lernen. Dabei genügt häufig es häufig schon, sich zu fragen, wer das Foto aufgenommen hat und ob diese Person einer bestimmte Interessengruppe angehört.

Joiner

Die vom Briten David Hockney in den Siebzigern geschaffenen fotografischen Arbeiten sind Fotocollagen, deren Einzelfotos zwar alle dasselbe Motiv zeigen, dieses aber aus unterschiedlichen Perspektiven und/oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufnehmen. Alle Einzelfotos arrangierte Hockney anschließend zu einem fotografischen Abbild des realen Gegenstandes, der jedoch niemals in dieser Erscheinungsform existiert hat. (Bild: Joiner von Nathan Dainty)


Wissenswertes


US / THEM – Nähe und Distanz

...ist der Titel der diesjährigen Ausstellung des "BRIDGES Fotoprojekt Emscher Zukunft". Die Emschergenossenschaft lädt seit 2005 jährlich im Rahmen eines Fotowettbewerbs Hobby- und Profi-Fotografen dazu ein, ihre Blickwinkel auf das sich verändernde Emschertal zu dokumentieren und nimmt die besten Bilder in eine Sammlung auf, die nach Abschluss des Umbaus ein umfangreiches Archiv und zugleich Dokumentation individueller Eindrücke sein soll. Die Siegerfotos des Jahres 2010 sowie weitere Bilder aus der bisherigen Sammlung werden vom 30. April - 26. September 2010 (immer Samstags 14-18 Uhr und Sonntags 12-17 Uhr) im Dortmunder Pumpwerk Evinger Bach zu sehen sein. Mehr Informationen erhalten Sie unter www.bridges-projects.com.

Awards

Der „Epson Art Foto Award“ vergibt Preise im Umfang von € 37.500 im Jahr und beim Wettbewerb „output | foundation for future, design and education“ gibt es Publikationen und Stipendien zu gewinnen.

Nachwuchsförderung

Die Kultur-Initiative „C/O Berlin“ hat eine Schule für visuelle Bildung gegründet, in der Kinder und Jugendliche in Workshops theoretisch und praxisnah die Disziplinen Fotografie, Design und Architektur erleben können. www.co-berlin.com

Bild und Bildung

Das Wort Bildung stammt vom althochdeutschen Begriff "bildunga", was Schöpfung, Bildnis, Gestalt bedeutet und damit eine deutliche sprachliche Verbindung zu unserem heutigen Wort "Bild" aufweist. Man geht davon aus, dass der Begriff von dem mittelalterlichen Geistlichen Meister Eckart um 1300 in die deutsche Sprache eingeführt wurde: Bildung war nach seiner Lehre die Aufgabe des Menschen, sich am göttlichen Ebenbild zu orientieren und dieses als Vorbild für das eigene Leben zu nehmen.

Digitale Bildung

Die Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig beispielsweise bietet einen Studienschwerpunkt Medien-Kunst-Pädagogik an. Hier wird der Zusammenhang von digitalen Medien und Ästhetischer Erziehung erforscht und weiter entwickelt.

Europäisches Zentrum für Medienkompetenz

Zur Förderung von Medienkompetenz auf einer breiten gesellschaftlichen Ebene wurde 1997 das Europäische Zentrum für Medienkompetenz (ecmc) in Marl gegründet. Schwerpunkte seiner Arbeit sieht der ecmc im gesellschaftliche Dialog über die Informationsgesellschaft und in der Entwicklung von Konzepten und Materialien für die medienpraktische Bildungsarbeit. Ziel ist es, die Chancengleichheit und Eigenverantwortlichkeit sowohl beim Zugang als auch bei der Nutzung der neuen Medien zu ermöglichen. Zu den Auftraggebern des ecmc gehören unter anderem die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, die Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Nordrhein-Westfalen, das Bundesministerium für Bildung und Forschung, Schulen ans Netz e.V. und die Generaldirektion Bildung und Kultur der Europäischen Kommission.