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simsontuningsdhKommentar am 13.11.2013 um 21:56

Der Frauenfußball erfuhr nach der Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland einen wahren Aufschwung. Die Wahrnehmung von Fußball spielenden Frauen stieg ungemein an. Fußballvereine mit Frauenabteilungen oder reine Frauenfußballvereine wurden aus dem Erdboden gestampft. Aus meiner Sicht eine gute Entwicklung, die den Fußballsport insgesamt bereichert. Leider fehlt es den Frauenfußballligen, gerade im unterklassigen Amateurbereich an Zuschauern und Sponsoren. Dies ist zum einen auf fehlende Fernsehgelder zurück zu führen, als auch auf fehlendes Prestige. Ich denke das Ruhrgebiet ist auf Grund des großen Einzugsgebietes und der damit verbundenen Ressource an jungen Fußballspielerinnen gut aufgestellt. Bedenkt man mal, dass es in den meisten Fußballkreisen, trotz vorhandenen Frauenfußballmannschaften keinen Juniorinnen gibt. Darunter leidet leider die Ausbildung der jungen Talente, die zwar im Kleinfeldbereich, das heißt bis zu den D-Junioren noch bei den Jungs mit spielen können, danach aber schon in eine Frauenmannschaft wechseln müssen. Auf Grund dieser Umstände leidet die Qualität der Fußballspiele. Hier kann sich eine Region glücklich schätzen, die mit zwei Bundesligamannschaften aufwarten kann und auch in den unteren Ligen gut aufgestellt ist. Es gibt Landstriche in Deutschland, wo gar kein Frauenfußball gespielt wird. Wenn im Text die Rede davon ist, dass der Frauenfußball kaum in den großen Städten, mit etablierten Herrenmannschaften, Fuß fassen kann, dann stimmt das zunächst. Betrachtet man aber wirklich ländliche Gebiete, so spielt der Frauenfußball hier kaum eine Rolle. Wenn im Fernsehen Frauenfußball übertragen wird, dann sind es Länderspiele oder internationale Turniere, man sieht jedoch kaum ein Spiel auf nationaler Vereinsebene. Ich bin der Auffassung, dass nicht nur der kommerzielle Fußball gefördert werden sollte, sondern auch der breite Amateurfußball, wo es nicht nur um Geld geht, sondern der Sport vor allem im Vordergrund steht. Dies trifft genauso auf den Frauenfußball zu. Obwohl man dem Fußballsport insgesamt leider eine Hinwendung zum Geld konstatieren muss. Spielergehälter, Auflaufprämien und Erfolgsprämien sind auch bis in die untersten Ebenen keine Seltenheit mehr. Was soll man als Verein auch tun? Nachwuchs ist spärlich geworden, also kann man nur Versuchen Spieler mit allen Mitteln zu halten, damit im Dorf oder der Kleinstadt überhaupt noch Fußball gespielt werden kann. Ich denke, im Bereich der Frauen, wurde ein Anfang gemacht, es ist aber noch ein langer Weg, bis der Frauenfußball einen vergleichbaren Stellenwert in Deutschland einnehmen kann.

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Christopher K.Kommentar am 18.11.2013 um 00:40

„Ich glaube nicht, dass dieser Sport genauso populär wird wie unser traditioneller Fußball. Warum sollen auch Frauen hinter dem Ball herlaufen? Sie gehören doch hinter den Kochtopf. Meiner Frau würde ich nicht erlauben, Fußball zu spielen.” So äußerte sich der ehemalige Nationalspieler und Fußballweltmeister Gerd Müller im Jahr 1980, und bis in die Gegenwart halten sich die Ressentiments gegenüber Frauenfußball, auch und vor allem von Vertretern des männlichen Pendants. Demgegenüber weist Marie-Luise Klein zu Recht auf die jahrzehntelange Tradition des Frauenfußballs hin, die kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ihren Ausgang nahm und in der Folge – bis in die Gegenwart – ständig mit Vorbehalten zu kämpfen hatte. So wird zwar bei Fernsehübertragungen von Spielen der deutschen Frauenfußballnationalmannschaft mittlerweile ein Millionenpublikum erreicht, während die Zuschauerzahlen bei Bundesligaspielen der Frauen allerdings – überspitzt gesagt – höchstens oft nur „Kreisliganiveau“ erreichen.
In diesem Zusammenhang stellt Klein zurecht die Frage, ob speziell das Ruhrgebiet „als Metropol- und zugleich traditionsreiche Fußballregion ein besonders günstiger Standort zur Integration der Frauen in den Fußball“ ist. Diese Fragestellung setzt voraus, dass Frauen als Gruppe generell aus dem Fußballsport „ausgeschlossen“ sind oder werden. Diese Annahme wird beispielsweise bei einem Blick auf das sich in der Entstehung befindliche „Deutsche Fußballmuseum“ des DFB (Deutscher Fußball Bund) in Dortmund bestätigt. Auf der gesamten Internetpräsenz mit Bildern und geplanten Ausstellungsstücken findet sich – trotz seiner weit zurückreichenden Geschichte – kein einziger Hinweis auf den Frauenfußball in Deutschland. Im Gegensatz wird der Frauenfußball auf der DFB-eigenen Webseite ausführlich dargestellt. Es findet sich sogar eine eigene Rubrik zum „Frauen- und Mädchenfußball-Kongress“, der im Jahr 2010 unter dem Motto „Alles, außer Abseits!“ stattfand. Aus diesen Beispielen ergibt sich ein gespaltenes Bild im Umgang mit der Thematik, sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei den verantwortlichen Organisatoren und Funktionären.
Die Fragem inwieweit speziell das Ruhrgebiet Chance oder Hemmnis für die Entwicklung des Frauenfußballs oder der damit zusammenhängenden Aufgaben, wie beispielsweise der Integration von Mädchen aus Familien mit Migrationshintergrund, bietet, kann auch die Autorin in ihrem Aufsatz nicht abschließend klären. Fest steht, dass der Frauenfußball in der Vergangenheit im Ruhrgebiet im Vergleich zu Gesamtdeutschland immer eine exponierte Rolle gespielt hat. Daraus ergibt sich zwar nicht zwangsweise eine Vorreiterrolle bei sportpolitischen Fragestellungen, jedoch im Interesse der zahlreichen Profi- und Amateurvereine in der Region zumindest eine besondere Verantwortung. In diesem Zusammenhang wäre ein europäischer Vergleich der Entwicklung des Frauenfußballs zum Beispiel in vergleichbaren Regionen in England oder Frankreich sicherlich von Interesse. Die Möglichkeiten der verantwortlichen Akteure hängen hierzulande allerdings, wie Klein abschließend feststellt, zuletzt von den sportbegeisterten Fans ab.

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